Selztalrinder

Heute Abend geht's los:

 

Link zum Filmbeitrag "Zurück zur Natur - Die Selz auf ihrem Weg durch Rheinhessen"

 

sehr schöner Beitrag über Selz von Sabine Keller und natürlich auch mit unseren Mädels gleich 2x (-:

Unterschriftenaktion gegen den geplanten Stopp der Beweidung

Landrätin Schäfer beabsichtigt entgegen fachlicher Gutachten die Beweidung mit unseren Hochlandrindern in den Naturschutzgebieten zwischen Bechtolsheim und Nieder-Olm, so auch im "Hahnheimer Bruch" und "An der Lausau" zu stoppen, um die Flächen an andere zu geben.

Damit wäre die Kernzone der Beweidung und auch die naturschutzfachliche Bewirtschaftung weiterer insgesamt 130 Hektar in Rheinhessen vor dem Aus.

Die neuen Nutzer wollen aufgrund einer Gesetzesänderung 2015 bei der Zuteilung von EU Subventionen die Flächen nun übernehmen und entgegen dem Naturschutz gewinnbringend mit Dünge- und Spritzmitteln bewirtschaften, wie sie es in Teilbereichen auf Flächen des Selzverbandes bereits tun.

Dies nachdem wir das Projekt seit über 20 Jahren kostenneutral für die Kreisverwaltung aufgebaut und betreut haben.

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Über 20 Jahre Beweidung,
25 Jahre Naturschutz im Selztal

Seit ca. 1990 ist der „Hahnheimer Bruch“ Naturschutzgebiet, nun EU Vogelschutzgebiet „Selztal Hahnheim-Ingelheim. Die Landkreise Alzey-Worms und Mainz-Bingen gründen den Selzverband, der dort neben dem Land umfangreiche Renaturierungsarbeiten durchführen läßt.

In den Folgejahren kümmern sich die Gesellschaft Mensch und Natur Rlp e.V. und andere freiwillige Helfer größtenteils ehrenamtlich um die Umsetzung der Naturschutzziele und die Pflege der Naturschutzgebiete von Bechtolsheim bis Nieder-Olm.

Etwa ab 1999 läßt die GMN Rlp e.V. in Absprache mit dem Selzverband (damaliger Geschäftsführer Peter Krings) und dem Biotopbetreuer der Naturschutzgebiete im Kreis Mainz-Bingen (Hans-Jürgen Dechent) die Gebiete von halbwilden Hochlandrindern als „Landschaftspfleger“ beweiden.

Etwa seit 2004 übernimmt die Lauba Landschaftsbau GmbH die Rinderhaltung von dem bisherigen Eigentümern und kümmert sich ab dann alleinverantwortlich aber in Abstimmung mit o.g. und den Ornithologen Hans-Georg Folz/Phil Boswell, Hans Beißmann und gemeinsam mit ehrenamtlichen Helfern um die Beweidung und finanziert sämtliche Kosten aus ihren Einnahmen aus der gewerblichen Tätigkeit sowie aus gelegentlichen Tierverkäufen, die nach Möglichkeit in andere ähnliche extensive Beweidungsprojekte verkauft werden.

Hierzu gibt es u.a. einen Pachtvertrag „Pflege gegen Nutzung“ mit dem Selzverband und dem Land der um weitere Renaturierungsflächen im Laufe der Jahre ergänzt wird. Gleichzeitig werden Flächen auch zur Heugewinnung als Winterfutter für die Rinder genutzt. Insgesamt werden so ca. 130 Hektar in Rheinhessen nach naturschutzfachlichen Gesichtspunkten betreut und für die Eigentümer kostenlos gepflegt.

Die Mahd findet meist erst Mitte Juli oder später statt, um Insekten ihre Umwandlung vom Larvenstadium zum fertigen Insekt und Bodenbrütern den Abschluß ihrer Entwicklungsphase bieten zu können.

2012 wurden vom Umweltministerium Fördergelder (in Höhe von 289.000 Euro) für die weitere Entwicklung der Naturschutzgebiete im Selztal bereitgestellt.

Es sollten weitere Einzäunungen (auch Verbesserung der vorhandenen), 2 Brunnen in den jeweiligen Winterquartieren, Zufahrtweg, Schilfmahd in der Kernzone des EU Vogelschutzgebietes, Erstentbuschung, Kopfweidenschnitt, Behelfsbrücken und Rinderüberwachungsanhänger und Fanggatter für die jährliche Blutabnahme hergestellt werden.

Lediglich der Kopfweidenschnitt wurde abgeschlossen.

Der Zaunbau zu ca. 50-60% begonnen, nicht jedoch ansatzweise abgeschlossen. Das verwendete Material ist deutlich minderwertiger und entspricht nicht der Ausschreibung (80% der Streckenpfosten, 100% der Eck- und Umlenkpfosten sind minderwertige Ware).

Abgerechnet wurden jedoch Euro 64.680,55 für ca. 9 km angefangene Zäune. Trotz mehrfacher schriftlicher Hinweise der Nichtfertigstellung und mangelhaften Ausführungen wird die Auskunft darüber verweigert, wann die Zäune fertiggestellt werden und wie überhaupt Gelder ausgezahlt werden konnten, obwohl die Zäune derart falsch errichtet wurden.

Die Begründung, daß die Richtigkeit der Ausführung erst nach Komplettabnahme der Maßnahme durchgeführt wird, ist mehr als zweifelhaft, da nach über 4 Jahren keine Gewährleistung oder Garantie für verbautes, noch dazu abgerechnetes gegeben ist.

Obwohl die Maßnahme gemäß Ausschreibung bis zum 6.12.2014 hätte abgeschlossen werden sollen, wurden ab Oktober 2014 keine weiteren Maßnahmen durchgeführt. In weiten Bereichen stehen lediglich die falschen (weil günstigeren und dünneren) Pfosten, Weidetore, stabile Pfosten, Abstrebungen der Eckpfosten, ordnungsgemäßer Draht, Warnschilder und Isolatoren fehlen weitestgehend.

Abgerechnet wurde die Maßnahme laut Auskunft der Kreisverwaltung bereits 2016 als „nahezu abgeschlossen“.

Es werden Lügen verbreitet, daß Lauba die Fertigstellung der Zäune verhindert hätte. Es wurde lediglich klar gestellt, daß keine anderen landwirtschaftlichen Bewirtschafter die Flächen von Lauba zur Heugewinnung oder zur Angabe in anderen Betrieben als Subventionsfläche melden darf, da Lauba ihre Flächen selbst bewirtschaftet.

Geholfen hat dies nichts.

Wir werden weiter berichten.

 

 

Foto:Heike Strücker

**** Herzlichen Dank ****

Wir bedanken uns bereits an dieser Stelle ganz herzlich bei den zahlreichen Paten, ehrenamtlichen Helfern und Unterstützern. Durch sie ist der langjährige und erfolgreiche Naturschutz im Selztal erst möglich.

VIELEN HERZLICHEN DANK